Bedingungen für eine fertigungs- und reparaturgerechte Ausführung von Schließringbolzen-Verbindungen unter Einhaltung der Mindesttragfähigkeit
Im Schienenfahrzeugbau und Bauwesen sind Bemessungsregeln
durch Richtlinien und Normen gesetzlich vereinbart. Insbesondere für Bauteile
großer Abmessungen wie z. B. Tragglieder in Stahlbauten oder lange Wagenkästen
von Schienenfahrzeugen sind große Toleranzfelder aus wirtschaftlicher Sicht für
die Montage wünschenswert. Bei mechanisch gefügten Verbindungen wird eine
gewisse Montagefreundlichkeit durch übergroße Löcher und Langlöcher erreicht.
Zum Herstellen der Löcher ist das Scherschneiden, auch
Stanzen, gegenüber dem Bohren wirtschaftlich effizienter. Die sukzessive
Bereitstellung von Bemessungs- und Ausführungsregeln für mechanische
Verbindungen mit Schließringbolzen erschließt für diese Fügetechnologie neue
Einsatzfelder, beispielsweise bei der Errichtung von Gittermasten für
Windenergieanlagen, bei der Sanierung von Vollnietverbindungen im Stahlhochbau
und im Brückenbau, aber auch im Schienenfahrzeugbau.
Es werden umfangreiche Untersuchungen zur Tragfähigkeit von Verbindungen mit Schließringbolzen in übergroßen Löchern bis hin zu Langlöchern in Stahl- und Aluminiumwerkstoffen unterschiedlicher Blechdicken vorgestellt.
Versuche zur Ermüdungsbeanspruchbarkeit von gleitfesten Verbindungen mit Schließringbolzen sowie HV-Schrauben in gestanzten und gebohrten Löchern stellen einen weiteren Schwerpunkt dar. Weiterhin werden das Vorspannkraft-Zeit-Verhalten von wiederverwendeten Schließringbolzen unter dem Aspekt einer reparaturgerechten Ausführung sowie das Nachspannen und ein mehrstufiger Setzprozess bezüglich der Vorspannkraft näher untersucht. Die Ergebnisse sind in DVS/EFB 3435-2 eingeflossen.