Schließringbolzensysteme - Berechnung von Verbindungen nach Eurocode 3 und VDI 2230-Blatt 1

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Medien-Nr.: MB-3435-2
Produktnummer: MB_3435_2_0
Herausgeber: Europäische Forschungsgesellschaft Blechverarbeitung e.V. und DVS – Deutscher Verband für Schweißen und verwandte Verfahren e.V. - Gemeinschaftsausschuss "Mechanisches Fügen"
Erscheinungsjahr: 1. Januar 2016

Dieses Merkblatt behandelt die Berechnung von Schließringbolzenverbindungen unter statischer und schwingender Beanspruchung. Die folgenden Regelungen betreff en Verbindungen mit Einzelblechdicken ≥ 3 mm. Das hier angewendete Verfahren zur Berechnung bezieht sich auf die Verbindung mit einem Schließringbolzen.

Bei der Berechnung von Verbindungen mit mehreren Schließring bolzen muss eine wirklichkeitsnahe Verteilung der Schnittgrößen (Kräfte und Momente) angenommen werden. Hierzu sind geeignete Berechnungsmodelle zu wählen.

Die Festlegungen dieses Merkblattes gelten für scherbeanspruchte sowie zugbeanspruchte Verbindungen mit Schließringbolzen aus Stahl der Festigkeitsklassen 5.8, 8.8 und 10.9 nach DIN EN ISO 898-1 [1] und dazugehörigen Schließringen. Weiterhin behandelt dieses Merkblatt Schließringbolzen und dazugehörige Schließringe aus austenitischem Stahl sowie Aluminium. Die Tabellenwerte gelten für die Nenndurchmesser von 5 bis 36 mm bzw. von 3/16 bis 1 3/8 Inch.

Eine Schließringbolzenverbindung mit der Aufgabe Bauteile so miteinander zu verbinden, dass das Auftreten von Schlupf oder das Auseinanderklaff en verhindert wird, muss vorgespannt werden.

Auf das Vorspannen darf verzichtet werden, wenn Verformungen (Schlupf bzw. Klaff ungen) bis zum Erreichen der Gebrauchslast in Kauf genommen werden können. Die korrekte Montage des Schließringbolzensystems mit einem geeigneten Verarbeitungswerkzeug bewirkt immer das Einbringen einer Vorspannkraft in die Verbindung. Vorgespannte Verbindungen werden i. d. R. mit Schließ ringbolzen aus Stahl der Festigkeitsklassen 8.8 und 10.9 und dazugehörigen Schließringen aus Stahl erzeugt.

Bei Querkraftbeanspruchung wird die Schließringbolzenverbindung normal zur Bolzenachse beansprucht (Scherverbindung), bei Axialbeanspruchung in Richtung der Bolzenachse ( Zugverbindung) (siehe Bild 1). Bei gleichzeitiger Einwirkung von Axial- und Querkräften ist ein Interaktionsnachweis zu führen.