Werkzeug und Prozess zur kleinflächigen Einstellung mechanischer Eigenschaften beim Presshärten
Das Verfahren Press- oder Formhärten findet vorwiegend Anwendung im Automobilbau, wodurch sich die Anforderungen aus leichtbautechnischer Sicht im Großserienmaßstab im Karosseriebau umsetzen lassen. Die Bauteile weisen eine hohe Festigkeit bei geringem Restumformvermögen auf. Um bspw. mechanisches oder thermisches Fügen zu ermöglichen bzw. zu erleichtern ist eine lokale, kleinflächige Reduktion der Festigkeit bei erhöhter Dehnung erforderlich. Eine Möglichkeit hierfür ist die lokale Temperierung des Werkstücks während des Presshärtens im Werkzeug mittels spezieller Heizelemente.
Ziel des Merkblattes ist die Darstellung von Werkzeugtechnik und Prozessführung zur kleinflächigen Bauteilgradierung beim Presshärten im Werkzeug. Es wird aufgezeigt, welchen Einfluss bspw. die Konstruktionsart und Temperatur der Heizelemente auf die minimale Härte des Werkstücks besitzen. Darüber hinaus werden Berechnungs- und Simulationsmethoden beschrieben sowie Anwendungsrichtlinien dargelegt.
Grundlage für dieses Merkblatt sind die Ergebnisse (FB-486) des IGF Projektes 18018BR „Verfahren zur punktförmigen Bauteilgradierung beim Presshärten im Werkzeug“.
Inhalt
1 Ziel und Zweck des Merkblatts
2 Das Verfahren Presshärten
3 Anwendungsbeispiele für kleinflächig gradierte Bauteile
4 Möglichkeiten zur kleinflächigen Gradierung
5 Werkzeugintegrierten Bauteilgradierung
5.1 Prozessführung
5.2 Wärmeströme
5.3 Werkzeugaufbau
6 Minimale Härten in Abhängigkeit der Einflussfaktoren
7 Berechnungs- und Simulationsmethoden
8 Anwendungsrichtlinien
9 Gültigkeitsbereiche
10 Schrifttum